3CX Codec Einstellung

Die 3CX Codec Einstellung ist ein Thema das viele Admins schonmal auf den Kopf fällt. Wer eine 3CX mit vielen Benutzern und unterschiedlichsten Endgeräten betreibt wird schnell feststellen, dass manche Gespräche von der Tonqualität gut und andere wiederum metallisch oder blechern klingen. Der Grund dafür lässt sich häufig auf die Transcodierung der Telefonie rückschließen.

Was bedeutet Transcodierung bei 3CX?

Jedes Gespräch läuft technisch über SIP (Signalisierung) und RTP (Media/Audio-Stream). Vor dem Gespräch handeln beide Seiten (Endgerät ↔ 3CX ↔ Provider) einen gemeinsamen Codec aus.
Wenn beide Seiten denselben Codec unterstützen → kein Problem. RTP-Pakete laufen direkt durch, 3CX „sieht“ nur den Signalweg.
– Wenn die Codecs unterschiedlich sind → 3CX muss umwandeln (transcodieren).

Welchen Einfluss hat das Transcoding auf die Sprachqualität?

Kein Transcoding → beste Qualität, minimale Latenz.

Einfaches Transcoding (z. B. G.722 → PCMA)
Leichte Qualitätsverluste, weil man von „HD“ auf „Standardtelefonie“ runtergeht.

Stark komprimierte Codecs (z. B. G.729, GSM) ↔ G.711
Deutlich hörbar: „blechern“, „roboterhaft“. Jeder Transcoding-Schritt verschlechtert die Qualität, weil Verluste kaskadieren.

Auf der 3CX kann der Admin für Nebenstellen die Verbindungsüberwachung aus dem Team-Dashboard heraus aktivieren. Daraufhin werden alle Gespräche dieser Nebenstelle im Ereignisprotokoll als Qualitätszusammenfassung bereitgestellt.

Verbindungsqualitätsbericht in Ereignisprotokoll

Best Practice 3CX Codec Einstellung

Die Codecs sollten sowohl für die Endgeräte als auch für den SIP Trunk Einrichten bzw. priorisieren. Die Protokolle G.729 und OPUS sollten niemals an erster Stelle stehen. Diese sind von der Qualität her am Minderwertigsten und eigentlich nur für Bandbreiten unter 100kbit/s gedacht.

Codec im SIP-Trunk

Je nach Provider werden unterschiedliche Codecs unterstützt. Die Standardtelefonie nach außen ist aber in der Regel:

PCMA (G.711 A-Law)
Wird in Europa und den meisten Teilen der Welt genutzt.
8 kHz Abtastrate, 64 kbit/s.
Standard für ISDN/VoIP im europäischen Festnetz.

PCMU (G.711 µ-Law)
Wird in den USA, Kanada, Japan und Teilen von Lateinamerika genutzt.
Ebenfalls 8 kHz / 64 kbit/s.
Standard im nordamerikanischen PSTN.

Im Beispiel mit Ecotel als Provider wird nur PCMA bzw. PCMU unterstützt. Daher sind alle weiteren Einträge im SIP-Trunk hier unnötig.

Die Telekom unterstützt unter anderem HD-Telefonie mit G.722. Daher macht es Sinn diese im SIP-Trunk anzubieten.

Telekom Codec

Codec für Endgeräte

Unter Erweitert -> Codecs lassen sich die Reihenfolgen der Codecs einstellen auf welche die Endgeräte, je nach Netzwerksituation, zurückgreifen sollen einstellen.

Wenn Ihre Telefoniegeräte relativ modern und den G.722 (HD-Telefonie) intern vollends unterstützten macht es Sinn diese auch als Priorität 1 zu hinterlegen. Damit werden die Nebenstellen untereinander fast immer in HD Telefonieren und extern mit dem im Trunk verwendeten Codec.

3CX Codec Einstellung Endgeräte

Sollten sich auf Ihrer 3CX unterschiedlichste Endgeräte von DECT bis WLAN über Mobile App und Web Clients tummeln macht es Sinn die Standardtelefonie PCMU / PCMA zu priorisieren da sonst Transkodierung innerhalb des Netzwerks von der 3CX durchgeführt werden muss und es häufiger zu Einbrüchen der Sprachqualität kommen kann.

3CX Codec Einstellung schwache Geräte

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Denis Kuziel
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