GitLab vs GitHub – ein Vergleich

Teams stehen heute oft vor derselben Frage: Code selbst hosten oder lieber als Cloud-Service nutzen? Wer Wert auf Datenschutz, volle Kontrolle und flexible DevOps‑Automatisierung legt, schaut schnell auf GitLab CE. Wer Collaboration „as a Service“ und große Community bevorzugt, greift zu GitHub. Dieser Vergleich GitLab CE vs GitHub richtet sich an IT‑Verantwortliche, DevOps‑Teams und Entwickler, die eine fundierte, praxisnahe Entscheidung treffen wollen – mit Fokus auf Datenschutz, Sicherheit und Betrieb.

Plattformmodelle im Überblick: Self‑Hosted vs SaaS

  • GitLab CE: Die Community Edition ist eine Open‑Source‑Variante, die Sie selbst hosten. Damit behalten Sie Hoheit über Quellcode, Metadaten, Logs und Artefakte. Infrastruktur, Updates, Backups und Verfügbarkeit verantworten Sie selbst.
  • GitHub: GitHub.com ist ein gehosteter SaaS‑Dienst. Einrichtung geht schnell, Betrieb und Skalierung übernimmt der Anbieter. Für Self‑Hosting gibt es GitHub Enterprise Server als separate, kostenpflichtige Option, die sich in Unternehmensrechenzentren betreiben lässt.

Pragmatische Faustregel: Wer maximale Souveränität und DSGVO‑Konformität durch Datenhaltung im eigenen Netzwerk anstrebt, findet in GitLab CE einen klaren Vorteil. Wer möglichst wenig betreiben und schnell starten möchte, profitiert von GitHub.com.

Feature‑Vergleich: Welche Plattform bietet welches Potenzial?

  • Integrierte Plattform vs Ökosystem: GitLab CE bündelt Repository, CI/CD, Container Registry, Security-Tools und mehr in einem Stack. GitHub setzt auf ein reiches Ökosystem an Actions, Apps und Integrationen, insbesondere im SaaS‑Modell.
  • CI/CD: GitLab CI/CD ist native Teil der Plattform; GitHub Actions ergänzt das Ökosystem über Workflows in Repos.
  • Sicherheit & Identity: Beide bieten SSO (SAML/OIDC), SSH‑Key‑Authentifizierung und Branch‑/Policy‑Kontrollen; Self‑Hosting erlaubt tiefe IAM‑Anbindung. GitHub bietet zusätzlich viele gehostete Sicherheits‑Features im Cloud‑Betrieb.
  • Container & Paketverwaltung: GitLab CE enthält eine integrierte Container Registry. GitHub bietet ghcr.io als Cloud‑Dienst; beide erlauben Packages neben dem Code.
  • Code‑Review & Collaboration: Merge Requests (GitLab) vs Pull Requests (GitHub) mit Check‑Policies, Reviews und Status‑Gates.
  • Observability & Audit: Selbstverwaltete Deployments ermöglichen vollständige Logs, Metriken und Audit‑Trails; SaaS‑Umgebungen liefern oft vorgefertigte Dashboards und Alerts.
  • Datenschutz & Datenhoheit: Selbsthosting (GitLab CE) bietet maximale Kontrolle über Datenstandort, Logs und Backups. SaaS‑Modelle (GitHub.com) nutzen Cloud‑Infrastruktur mit vorgegebener Datenverarbeitung; modulare Compliance‑Optionen hängen vom Provider ab.

Kurz gesagt: GitLab CE punktet bei Datenhoheit, Integration aus einem Guss und tiefer Kontrollebenen. GitHub punktet beim schnellen Start, Ökosystem und geringem Betriebsaufwand – vor allem in cloudbasierten Projekten.

Für wen passt was? – Szenarien im Überblick

  • Hoch regulierte Umgebungen, On‑Prem‑Policy, starke Integration ins Firmen‑IAM: GitLab CE. Sie behalten vollständige Kontrolle über Identitäten, Datenflüsse, Logging und Compliance‑Gates.
  • Schneller Start, geringe Betriebslast, offene Community und Cloud‑First‑Ansatz: GitHub.com. Fokus auf Entwicklung, schnelle Kollaboration und weniger eigener Infrastrukturaufwand.
  • Hybride Strategien: Kombinieren Sie Self‑Hosted (kritische Projekte, sensible Daten) mit SaaS (Community‑Projekte, Open‑Source) – etwa für Portale, Open‑Source‑Repos und Open Data‑Projekte.

Kosten, Lizenzen und Gesamtaufwand

  • GitLab CE: Kostenlos nutzbar als Open‑Source‑Version. Sie tragen jedoch Infrastruktur-, Patch‑, Backup‑ und Sicherheitsaufwand selbst – der eigentliche Kostenfaktor außerhalb der Lizenz ist damit die eigene Betriebsleistung.
  • GitHub: GitHub bietet eine kostenfreie Stufe (Free) mit grundlegenden Features. Für Unternehmen gibt es kostenpflichtige Pläne (Pro, Team, Enterprise). Selbst gehostete Varianten wie GitHub Enterprise Server erfordern Lizenzen und Betriebsressourcen.
  • Gesamtbetriebskosten (TCO): Hängt stark von Teamgröße, Compliance‑Level, Verfügbarkeitszielen und vorhandener Infrastruktur ab. Selbsthosting lohnt sich, wenn Datenschutz und Integrationsbandbreite Priorität haben und Sie Betriebskapazitäten bereitstellen oder einkaufen können.

Betriebssicht: Updates, Backups und Observability

  • Updates und Sicherheit: Self‑Hosting bedeutet Patch‑Management, Upgrades und Mitarbeiterschulung. SaaS übernimmt viele Wartungsaufgaben – allerdings nur innerhalb der vom Anbieter gesetzten Zyklen.
  • Backups und Restore: GitLab CE ermöglicht vollständige Backups von Repos, Datenbanken, Artefakten und Registries entsprechend Ihrer RPO/RTO‑Ziele. Bei GitHub.com verlassen Sie sich auf Plattform‑Backups und Exportoptionen; bei GitHub Enterprise Server steuern Sie Backups selbst.
  • Observability: Selbst gehostete Deployments liefern volle Einsicht in Logs, Metriken und Audit‑Trails. SaaS‑Lösungen bieten integrierte Monitoring‑ und Security‑Features, oft mit weniger administrativem Aufwand.

Wenn Sie GitLab CE im Unternehmen etablieren oder modernisieren möchten, unterstützen wir bei Architektur, Automatisierung, Härtung und Betrieb – mehr dazu auf unserer Seite zu GitLab CE Beratung & Betrieb.

Typische Entscheidungsmuster: Wann passt was?

  • Stark regulierte Umgebung, On‑Prem‑Policy, Integration ins Unternehmens‑IAM: GitLab CE. Sie behalten Kontrolle über Identitäten, Datenflüsse, Logging und Compliance‑Gates.
  • Schneller Start, geringe Betriebslast, breite Community‑Ökosphäre: GitHub.com. Sie fokussieren sich auf Entwicklung und nutzen Cloud‑Ressourcen.
  • Hybride Strategie: Kombination aus Self‑Hosted (kritische Projekte) und SaaS (Community‑Projekte, Open Source). CI/CD‑Ressourcen lassen sich je nach Sensibilität trennen.

Praxisnahe Checkliste für Ihre Auswahl – Gitlab vs Github

  • Datenschutz & Souveränität: Müssen Quellcode und Artefakte im eigenen Netzwerk bleiben?
  • Compliance & Audit: Sind SIEM‑Anbindung, Audit‑Trails und individuelle Retention Pflicht?
  • CI/CD‑Betrieb: Wollen Sie Runner und Build‑Netzwerke selbst steuern oder gehostete Angebote nutzen?
  • Integrationen: Wie wichtig sind SSO, Secrets‑Management, Scanning, Tickets und Chat‑Ops im Zusammenspiel mit vorhandenen Systemen?
  • Kosten & Ressourcen: Haben Sie Zeit und Know‑how für Betrieb, oder soll die Plattform „einfach laufen“?

Wenn Sie Gitlab oder Github neu einführen oder eine Migration planen, lohnt sich ein technischer Proof‑of‑Concept mit zwei bis drei typischen Projekten. So bewerten Sie Build‑Zeiten, Rechte‑Modelle, Repository‑Strukturen, SSO‑Flows und Sicherheits‑Policies belastbar. Für GitLab‑Pipelines liefern wir zudem bewährte Vorlagen im oben verlinkten Praxis‑Guide. Weitere vertiefende Artikel – etwa zu Identity‑Providern oder sicheren SSH‑Setups – finden Sie laufend in unserem Blog. Wenn Sie Unterstützung bei Architektur, Härtung oder Betrieb von Gitlab benötigen, sprechen Sie uns an – über unsere Seite zu GitLab CE Beratung & Betrieb oder direkt über unser Kontaktformular. Wir helfen Ihnen gerne.