Proxmox VE 9 : Die wichtigsten Neuerungen und Änderungen

Proxmox Virtual Environment (PVE) zählt zu den beliebtesten Open-Source-Plattformen für die Virtualisierung. Mit der Version 9.0 gibt es viele neue Funktionen und Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerversion 8.4. In diesem Beitrag erfährst du einfach und verständlich, was sich geändert hat und worauf du beim Upgrade achten solltest.

1. Neues Fundament: Debian 13 und Kernel 6.14

Proxmox VE 9 nutzt jetzt Debian 13 „Trixie“ als Basis und bringt den aktuellen Linux Kernel 6.14 mit. Das sorgt für mehr Sicherheit, bessere Performance und moderne Treiber. In Version 8.4 war noch Debian 12 „Bookworm“ und Kernel 6.8 im Einsatz.

2. Verbesserungen beim Storage

  • LVM Snapshots: Endlich möglich! VMs lassen sich auf LVM-thick-Speichern sichern. Das spart Zeit und ermöglicht flexible Backups.
  • ZFS RAIDZ: Neue Festplatten können nun ohne große Downtime zu einem RAIDZ-Pool hinzugefügt werden.

3. Hochverfügbarkeit (HA) noch flexibler

Mit Proxmox 9 lassen sich virtuelle Maschinen gezielter steuern. Neue Regeln ermöglichen es, VMs und Container entweder gemeinsam oder möglichst verteilt auf dem Cluster zu platzieren. Die alten HA-Gruppen entfallen – alles ist nun übersichtlicher.

4. Netzwerk und Firewall: Mehr Kontrolle, weniger Aufwand

  • Smarte Interface-Namen: Es gibt alternativ benennbare Interfaces, die nach Hardware- oder Treiber-Wechsel gleich bleiben. Weniger Anpassungsbedarf nach Upgrades!
  • SDN-Fabrics: Mit den neuen SDN-Funktionen werden Netzwerke automatisch und sicher verbunden.
  • Firewall: In Firewall-Regeln dürfen jetzt auch alternative Interfaces genutzt werden. Die neue nftables-Firewall gilt als zukunftssicher.

5. Moderne Weboberfläche und mobile Nutzung

Das Webinterface wirkt nun moderner und ist auch auf dem Smartphone einfach zu bedienen. Die wichtigsten Verwaltungsaufgaben gehen nun mobil noch leichter von der Hand.

6. Verbesserungen für virtuelle Maschinen und Container

  • Livemigration: Verbindungen von VMs reißen beim Verschieben im Cluster nicht mehr so leicht ab.
  • VirtIO-MTU: Netzwerkkarten bekommen die korrekte MTU automatisch zugewiesen – weniger Fehlerquellen.
  • LXC-Hotplug: Laufende Container können jetzt mit neuen Geräten erweitert werden.

7. Backup & Sicherheit auf neuem Level

  • Schnellere Restores durch gleichzeitiges Laden mehrerer Datenblöcke.
  • Neue Zugriffsrechte erhöhen die Sicherheit beim Verwalten und Replizieren von VMs.
  • AppArmor 4.1 schützt das System jetzt noch besser ab.

8. Breaking Changes und wichtige Hinweise

  • Nach dem Update können sich Netzwerk-Interface-Namen ändern. Prüfe deshalb deine Netzwerkkonfiguration und passe sie gegebenenfalls an.
  • GlusterFS wird nicht mehr unterstützt! Steige auf eine andere Storage-Lösung um.
  • Die Backup-Option „maxfiles“ wurde entfernt. Kontrolliere deine Backup- und Storage-Einstellungen.

Fazit: Lohnen sich das Update und die Migration?

Ja! Proxmox VE 9 bietet spürbar mehr Flexibilität, Leistung und Sicherheit. Das Upgrade empfiehlt sich für alle, die ihre Virtualisierung modern und sicher betreiben wollen. Prüfe vorher alle Netzwerk-, Backup- und Clustereinstellungen, um einen reibungslosen Umstieg zu sichern.

Falls Sie Hilfe in Ihrer Proxmox-Umgebung Support benötigen , stehen wir Ihnen gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, damit wir Ihnen die bestmögliche Lösung bieten können.

Weitere spannende Themen und Blogbeiträge finden Sie hier.